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Hallo an Alle!
Aktuallisiert am 08.03.11
!! Achtung: Weitere Fotos im Fotoalbum !!
Aktuelles:
Christian verreist kommenden Winter nach Peru.
hier ein paar links über mein Reiseziel.
http://www.youtube.com/watch?v=w3PVudA0EEY&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=cl_hGYG4eF0
Viel Spass beim anschauen!
1. Bericht aus Peru 01.2011
Das Flugzeug startete eine Stunde verspaetet da etwas an der Tuerdichtung nicht in Ordnung war, dafuer gabs in Madrid keine grosse Aufenthaltszeit. Auf den langen Flug nach Lima hatte ich freie Plaetze neben mir. die Stewardessen sind sehr freundlich und behi8lflich beim ausfuellen der Einreisedokumente. Ein netter Mann aus Trujillo erzaehlt viel interessanntes ueber das Land. Die Sicht auf die Taeler und Berge sowie Blicke auf riesige Papphuettenlandschaften kurz vor der Landung sind beeindruckend. Das Flugzeug versprueht kurz vor dem Landeanflug anscheinend ueberfluessigen Treibstoff. Arequipa erscheint zunaechst aus der Vogelperspektive rundum die Landebahn oede, da nur braune Sandlandschaften zu sehen sind. Die Passagiere wandern zu Fuss von der Landbahn, ohne jegliche Kontrolle empfaengt mich freudestrahlend Lucero, kurz darauf sitzen wir im Taxi zum zentralen Plaza de Armas. Saftig gruene Bepflanzung wird von unmengen Menschen umsiedelt. der Sonnenschein und die Temperatur um die 20 Grad sind sehr angenehm. Wir geniessen bis Sonnenuntergang das Beisammensein nahe dem Gelaende der Universitaet UNSA, ein Mann hinter Buschwerk beobachtet uns. Ich bekam Angst um mein gesamtes Hab und Gut. Wir fluechteten in eine ruhige Bar. nach einen Getraenk und anschliessenden Tanzversuchen ueberkam mich jedoch die Muedigkeit. Die Zeitverschiebung betraegt 6 Stunden zuruek. Lucero fuehrte mich zu einer einheimischen Unterkunft direkt im zentrum, Ich bezahl 40 Dollar fuer 1 Monat. Strom fuer die Gluehbirne an der Decke gibts nur nachts, das Tuerschloss hat Spuren der "Schluessellosen" Oefnung, naja der zentrale Hauseingang besitzt eine Gittertuer und wird meistens bewacht. mein gesammtes Reisegepaeck wiegt nur 6,6kg... es faellt nicht schwer nur unwichtiges unbeaufsichtigt zu lassen. Bis in die Nacht ist schoene Gitarrenmusik mit froehlichen Gesang zu hoeren. Lucero ist mir behilflich guenstig Sandalen und ein Badtuch zu kaufen. Auf den Strassen draengeln sich hunderte Kleinwagen Taxis (Daewoo Tico) sowie tausende Menschen. Oft verkaufen Frauen in Leuchtkleidung Gespraechsminuten von ihren Handy. Die Armut der Menschen ist deutlich zu erkennen. An vielen Kreuzungen bewachen Polizisten den quierligen Alltag. Lucero fuehrt mich Stueck fuer Stueck in die Kulturen des Landes ein. Auf meinen Tisch steht Mama Pacha(Mond/Sterne) Kay Pacha(Lebewesen) und Uku Pacha (Teufel) sowie der Gott der Meere/ Liebe hinter Kerzen aufgebaut. Die Goetter sollen mich beschuetzen sodass i8ch bedenkenlos einschlafen kann. In den belebten Geschaeftsstrassen bieten Einzelhaendler in ihren oft nur 3m breiten Laden ganz spezielle Produkte, im Handtuchladen gibt es nur Handtuecher. So existieren eine gewaltige Anzahl Miniaturgeschaefte. Bezahlt wird mir Soles, so heisst das Geld hier. fuer einen Dollar bekommt man 2,8 Soles fuer den Euro gibt es 3,6 Soles. fuer umgerechntet 10 Euro werden 3 Beutel ziemlich schwer. (1kg Mango kostet 1,70 Soles) Lucero wohnt in einen wunderschoenen zuhause direkt am meist trockenen Flusslauf vom Vulkan Misti. Mir wird der gesamte Hof, alle Tiere und Pflanzen presentiert. Die Kueche ist zur Haelfte mit Wellblech ueberdacht. Der Ausblick durch die Windschutzscheibe am Tisch ist Traumhaft.Deutlich sind rundum Berggipfel zu sehen, teilweise sogar verschneit. Die Tagestemperatur betraegt hier aber angenehme 20- 25 Grad. Ich hinterlasse mit guten Gefuehl meine gesamten Papiere und Geld. Papa von Lucero organisiert eine ruhige und sichere Hospedaje im Wohngebiet. Preis 170Soles pro Monat. Koordinaaten: 16º23´33S / 071º31´07W hier wohnt man sehr familiaer, ich bin der einzigste Gast. Die Vermieterfamilie teilt jeden morgen das Fruehstuek und befuellt meine neue Thermoskanne mit heissen Wasser. Vom Dach hat man den Ueberblick ueber das nahezu Hochhausfreie Tal in dem sich Arequipa befindet. Verwoehnte Hotelurlauber die Fernseher oder eigenes Bad benoetigen werden hier nicht gluecklich. Ich bin jedoch absolut zufrieden hier. Die Hoehe ueber Meeresspiegel betraegt beachtliche 2440m. Auf den Daechern wird meist Waesche gewaschen und getrocknet. Mini Lebensmittellaeden existieren in jeder Strasse. Perci der Papa von Lucero zeigt stolz die schoensten Plaetze von Arequipa. Am nahrhaften und gruenen Tal des Rio "Chili" wird Gemuese angebaut. Der Fluss treibt ebenfalls ein Elektrizitaetskraftwerk an. In der Stadt sind viele Kirchen, sie wurden grossteils von den Spaniern erbaut und bestehen meisst aus hellen Vulkangestein. Lucero sagt: die Spanier haben die Graeber der Inkas ausgeraubt. Wir besichtigen einige Bauwerke. Im Zentrum sind haeufig Touristen anzutreffen. In einen Supermarkt gibt es gemahlene Coca Blaetter. Ein paar Tage zuvor bekam ich erklaert die Blaetter niemals schlucken sondern nur auskauen zu duerfen, sie werden hier wie Medizin behandelt. Das Leben hier scheint einfach und froehlich, die Gastfreundschaft ist ueberschwinglich. Mein mitgebrachtes Geld wuerde bei sparsamer Lebensweise 2 Jahre ausreichen ohne etwas dazuzuverdienen. Das ist soviel wie ich in Deutschland jaehrlich an den Steuerberater stifte. In meinen Zukunftsplaenen hat Peru bereits einen festen Standort. So ein kleines Haeuschen mit Tieren und Pflanzen voellig ohne Papierkram , das waer doch was;-) verreisen muss man hier nicht da es hier ueberall schoen ist. Bin gluecklich und sorgenlos. In den Menschengewuehl hab ich hemmungen meinen Foitoaparat auszupacken... schonwieder hallo 26.01.2011
Die Landschaft ist herrlich, es befinden sich einige Wolken weit oben am hellblauen Himmel trotzdem heizt die Sonne sehr intensiv. Verschneite Bergkuppen der Vulkane leuchten, bei dien Anblick vermutet man deutlich niedrigerere Temperaturen. Ich wandere in Badelatschen und Hemd. Nachts wird es allerdings ziemlich kalt... Februar ist der Regenmonat. Die letzte Regennacht bliess kuehler Wind durch die Berge es kuehlte sich unnormal tief ab sodass einige Tiere vom Bauernhof erfrohren. Ich verspeisste zum ersten Mal Cuy (Meerschweinchen) vom eigenen Hof zuhause bei Lucero. Die Mama von Lucero moechte dass ich groess und stark werde. Diese Speise ist hier eine Delikatesse des Landes, es war auch sehr koestlich. Nach dem essen gab es einen Anistee zur Verdauung. mit Bildern klappts vermutlich doch... Computer mit Internetanschluss sind nur eine Strassenecke weiter (2 Stunden kosten 1,5 sol).... bin eigentlich wegen der bilder hergekommen und hab nun die falsche speicherkarte mit.... naja abwarten. also tschuessikowski. christian
Blick vom Dach meiner Unterkunft
Blick vom Dach meiner Unterkunft
Strasse zum Vulkan
Verkaufsgesang oder Floetenmusik schallt durch die Strassen, Haendler bieten so Obst/ Gemuese oder sonstige Verkaufsware von ihren oft Pedalbetriebenen Dreiraedern zum Verkauf an. alte Lastwagen droehnen laut und kriechen langsam die Vulkanstrasse hinauf. Die Landessprache ist castellano Spanisch. Ueberwiegend aeltere Menschensprechen 2 weitere Sprachender Vorfahren, eine davon nennt sich quechua. Lucero kann ein paar Saetze und versucht mir ein paar Worte zu lernen, ich beschraenke mich jedoch besser vorerst auf Spanisch. Dichte Wolken bedecken die Sonne und verhindern die Sicht schoene zu den Vulkanspitzen. hin und wieder regnet es... die Regenzeit beginnt, Perci sagt es sei jedoch der halbe Monat verregnet, naja schau mer mal;-) zwischen den Regenschauern kommt oft fuer einen ganzen vormittag schoenster Sonnenschein durch:-) In den Dschungel koennen wir jetzt keinesfalls. das Risiko von einer CC Fliege mit Malaria infiziert zu werden ist zu hoch. es sind diese Saison bereits 10 Menschen umgekommen. hier oben in Arequipa existieren fast keine Insekten Ich hab keinen einzigen Mueckenstich am Koerper.... viele Gruesse bis demnaechst
da wohn ich gerade (beim orangen schild)
plaza de armas
Rio Chilli
Ich moechte betonen das ich hier ein FRUEHAUFSTEHER bin!!! das liegt an tierischen lockrufen bzw am Sonnenschein, moechte zwar keinesfalls (ohne zu arbeiten) von Alltag reden. Ich stell mir das Leben hier sehr gemuetlich vor. Natuerlich gibt es wie ueberall auf der Welt Vor und Nachteile. Es existieren hier einige Menschen die ums ueberleben kaempfen, ein Handwerker schlaeft unter seiner Naehmaschine und bietet seine Faehigkeiten zum Verkauf an, viele kleine Schneidereien sind zu sehen. Futterlaeden fuer die Tiere welche in der Stadt leben, Reifenwerstaetten oder viele andere Geschaefte sind oft Dunkel und mit Erdfussboden, ein abgeschuerfter Holztisch dient als Theke. Frauen arbeiten hier kraeftig mit. Ausserhalb des Zentrum indem die Menschen ihren Unterhalt mit Handel verdienen besitzt fast jeder Haushalt Gefluegel fuer die ganz normale Nahrungsversorgung. Frueh wenn bei Sonnenaufgang der Hahn kraeht glaubt man zuerst man sei in einen riesigen Dorf. Deutsche Stadtmenschen werden den Packetdienstfahrer vermissen.... Ebay kenn hier keiner. Autos mit High TechMotoren und Russfilter interessieren hier niemanden. altbewaehrte japanische Kleinbusse stellen regelmaesige Verbindungen zu der Umgegend her, sie sind immer voll besetzt. Ich finde es Vorbildlich denn ein Vollbesetzter Bus dient der Umwelt mehr als ein leerer mit Partikelfilter. Die Menschen hier sind da eben schon etwas weiterentwickelt;-) Ein privates Auto ist in der Stadt nicht noetig, (man koennte ueberall parken! ) da ueberall die guenstigen kleinen Taxis anzutreffen sind. Fast jeder Autobesitzer verdient sich so etwas Kleingeld in die Haushaltskasse. Der an Tankstellen angegebene Kraftstoffpreis bezieht sich auf die Mengeneinheit Gallonen (entspricht etwa:3,8liter) Diesel kostet 10,55Soles (umgerechnet ca.78€cent pro Liter) Der Benzinpreis liegt unbedeutend hoeher. Autowerstaetten arbeiten oft auf der Strasse oder auf ihren unueberdachten Hof, Ersatzteillager befindet sich teilweise auf den Dach des Wohnhauses. Die Witterung hat erheblichen einfluss auf das Leben, einige kalte und verregnete Naechte ueberlebten saemtliche Tiere auf den Hof von Lucero nicht. Wenige ueberlebende Tierehausen nun gemeinsam mit der Familie unter einen Dach, eine Stahltuer aus einen aufgefalteten Blechfass trennt den Weg nach draussen. Die auf Sonne ausgelegte Verkabelung meiner Hospedaje hielt den Regen nicht Stand ueber feuchte Wege floss mehr als die Sicherung verkraftete... Wegen den Regen haben wir den angekuendigten Einkaufsausflug zum Tier und Gemuesemarktmehrfach verschoben. Dafuer lernte ich einen Onkel kennen er erzaehlt viele Witze, wenn ich jemand vorgestellt werde betrachtet man zunaechst meine Haende, anschliessendes Nicken folgt... ja er ist Fleissig:-) es ist der 2 Mann den ich gern begegne obohl er bei der Polizei arbeitet;-) Gruss nach Muenchen! In der Lebensweise existiert kein erkennbarer Termindruck. Ich vereinbahrte beispielsweise eines morgens 8 Uhr abgeholt zu werden... es wurde dann nach 14 Uhr, naja ein Platter Reifen eben. Lucero erzaehlte ein unschoenes Erlebnis: kam ein Mann zu ihr und ritzte das Handgelenk auf, sie soll ihr gesammtes Geld auspacken sonst ritzt er im Gesicht weiter...naja meine Stimmung ist nicht verdorben, so etwas passiert nur zu falscher Zeit an unsicheren Orten. Bin trotzdem noch vorsichtiger der Fotoapparat auszupacken. Verbeulte urige klapprige Lastermit breiter Motorhaubeund voller Obst geladener Pritschesind durchaus attraktive Fotos. Mittagessen im einheimischen Restaurant hier um die Ecke also Tische mit Stuehlen zwischen einheimischen und einer sehr reichhaltigen Portion kostet 3,50 Sol. Ich nehm mein Essen lieber mit "nach Hause"(viele Menschen schauen zwar freundlich aber einbischen wie: was macht der hier) die Frau gibt lustigerweise alles in Tueten mit einschliesslich Vorsuppe und Getraenk. IN GETRENNTEN TUETEN natuerlich;-). Hab mir zu diesen Zweck Plaste Schuesseln mit Deckel gekauft. Lucero empfiehlt mir Chirimoja (Zuckerapfel)zu probieren, sie schmecken sehr suess. Wind weht fast Dauerhaft von Westen, Regenwolkenziehen dicht vor dem Vulkan Misti vorbei. Vor mir ist tagelang herrlichster Sonnenschein su sehen. Abends 18:28 Uhr leuchtet der Himmel vor mir wunderschoen rot die Sonne verschwindet hinter den Bergen. Lucero erklaert mir den Unterschied zwischennormaler und Lactosefreier Milch, viele Menschen bekommen beim Genuss normaler Milch Durchfall kann allerdings auch daran liegen das die Milch hier kaum verduennt ist, daher gibts ueberall wo man abgepackte Milch kaufen kann auch Lactosefreie Milch. Das schreib ich nur als info fuer Bernd. Im Zentrum sind Unterkuenfte ueberall in allen Standards und Preiskategorien zu finden. Auf dem Plaza de Armas versuchen Reiseveranstalter um Kunden zu werben. In den Geschaeften rundum den Platz sind ihre Reisebueros. Auch mir werden Reisen nach MachuPichu usw. angepriessen. Meine ruhige Unterkunft liegt ca.3,5km bergauf von Plaza de Armas entfernt. Ich wandere gern die paar Kilometer, Polizisten beobachten an groesseren Kreuzungen den Verkehr sie versuchen auch sehr freundlich meine Fragen nach dem Weg so gut sie koennen zu beantworten. an Kreuzungen ohne Beobachter steigt jeder ein, aus oder hin und her. Mitfahrer der "Microbusse" rufen waehrend der fahrt ihren Zielort aus der offenen Seitentuer. Wer mitfahren moechte macht sich irgentwie bemerkbar. Nach einer morgentlichen Wanderung im Sonnenschein ueber das Chillital hinweg. zeigt das Gps 11 zurueckgelegte Kilometer, Ich freue mich erstmals ueber die nur kalt funktionierende Dusche der Hospedaje. Die Hoehenkrankheit "sorrucha de los andes" ist in Peru bei Touristen durchaus bekannt, hier in Arequipa stellt sie jedoch kein allzu grosses Problem dar. Der Glauben ist grossteils christlich. In der Stadt sind nahezu ueberall Kirchen in unmittelbarer Naehe erreichbar. Die Menschen Glauben auch an Goetter der Inkas. Die Goetter (Dioses) sind in 3 Ebenen aufgeteilt. In Quechua (eine Sprache der Ureinwohner) nennen sie sich: A: JANAN PACHA (Himmelszone) B: KAY PACHA (Erdzone) C: UKJU PACHA (Unterwelt) die verschiedenen Ebenen koennen untereinander komunizieren. Ein Volksstamm im Dschungelgebiet des Amazonas glaubt an Goetter in Tieren. Bei YAKUMAMA (Sprache Aguaruna und Quechua) uebersetzt heisst das: Mutter Schlange handelt es sich um die Anaconda, man sagt sie verspeisst lediglich in der Nacht bei abnehmenden Vollmond 1 Person. Sie wird von einheimischen verehrt und wird nicht getoetet. Haeufig toeten Auslaender YACUMAMA woruber die Einwohner traurig sind. Die wichtigsten Goetter im Ueberblick: INTI- Sonne, QUILLA- Mond, MAMA PACHA- Erde (sehr wichtig) PACHA CAMAC- Meer Lucero versorgt mich stets mit weiteren Wissen woran ich sehr interessiert bin. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist in der Lebensweise nicht grossartig anders. reiche haben beispielsweise verputzte oder gepinselte Waende. Strom gibts in der Stadt ueberall (nur 220V) Wasser ebenfalls, es muss jedoch vor verzehr abgekocht werden. Nach 2 Tage andauernden Dauerregen faltete ich wegen der Kaelte in der Nacht ein fehlendes Fensterglas meines Zimmer aus Pappe. Die Tuer ist gequollen, den Drehknauf hab ich von inne abgerupft und musste aufs Klo... Tja, Salatschuessel (wie sie normalerweise in Notsituationen angewendet werden) INSIDERSCHERZ!!!! hatte ich keine... Ich OSO (Baer) konnte natuerlich anhalten und mit meinen einzigen Werkzeug (Strompruefer) das Schloss unauffaellig zusammenbasteln, der naechste Nachmieter het es dann etwas einfacher den Griff abzureissen. Der Brotmann schiebt gerade sein Dreirad mit Broetchen vorbei, ja koennt mir auch ein paar holen... Nach einen sonnigen morgen zog ein stuermischer Regen ueber uns, der als Strasse benutzte (11monate trockene) Ablauf vom Vulkan Misti direkt neben dem Anwesen indem Luceros Familie wohnt wurde innerhalb kuerzester Zeit zum richtigen Fluss. Er foerderte grosses Geroell das Tal hinuter. Die Tiere verkrochen sich unter einer Hecke, wir trieben die Herde Federvieh ins Haus hinter das Bett, ein Karton begrenzt den Auslauf:-) die Jungtiere trugen wir zuvor unter den mit einer Decke abgedeckten Tisch. In dem Zimmer uebernachten nun ueber 30 Puten und die Familie. Es ist eben anders hier, dabei bin ich bloss 10814km suedwestlich von zuhause. .. Waehrend es regnete stellte mir papa perci "tuna" (die Kaktusfrucht) vor. man schneidet einfach die beiden enden ab, ritzt die Seite auf und entfernt mit einem Handgriff die Schale..., die Frucht schmeckt erfrischend. Am Folgetag ist der Himmel wieder blitzeblau und die Sonne strahlt... Perci verwoehnt mich mit einer anderen noch suesseren Sorte Mango da ich waehrend des regnens erzaehlt hab: bis die Fruechte aus der Ferne in Deutschland sind schmecken sie garnicht so gut wie hier. Beschaeftige mich mittlerweile damit den Wasserstrudel im Abfluss zu beobachten:-) er dreht sich leider in verschiedene Richtungen, liegt wohl am Anschluss... Wer friert kann hier nicht so einfach die Heizung einschalten oder sich warm duschen. Lucero sagt sie wird einen grossen Topf mit Wasser erwaermen und als Dusche ueber mich schoepfen. Im September darf ich mit zuhause wohnen. Im Moment hat der Papa etwas Angst (wegwn der vielen Stempel im Pass) das ich nicht wiederkomme... Die Zeit vergeht hier zuegig kam mehrere Tage nicht zum Waesche waschen.Erstaunt sah ich nach ein paar Regenguessen vom Dach aus die sonst so karg bewachsene Huegellandschaft vor den hohen Bergen gruen bewachsen. Ich erschrecke jedesmal erneut ueber die unglaublich hohen Berggipfel. Es ist absolut beeindruckend zwischen Palmen zu stehen undso klar den Schnee zu sehen. Die Mama erklaert das hier die Anden beginnen. Zum Sprache lernen werden mir Schuelbuecher vom Piero (Bruder von Lucero) bereitgestellt, es sind gerade Ferien. Auf nahezu jeder Seite wird vorbildliches freundliches sowie hilfsbereites soziales Verhalten demonstriert. Das spuert man als Fussgaenger auf den Strassen, Eltern werden bei Einkaeufenmeisst auch von bereits grossen Kindern begleitet. Viele Toechter wohnen zuhause und teilen die Arbeit mit ihrer Mutter. In dem Miniladen ein paar Haeuser neben meiner Unterkunft gruesst mich Mutter und Tochter bereits aus der ferne. Ich kauf dort ab und zu mal ein Stueck Butter oder eine Dose Milch. Ich bewundere die tolle Ladetechnik wie man selbst kleinste Kleinwagen mit grossen Gegenstaenden beladen kann. Auf so ein kleines Taxi (vergleichbar mit Fiat Seicento) passen beispielsweise 2 Sofas uebereinander, ein paar stricke durch die Tueren und die Fuhre ist gesichert. Taxis die gerade nichts transportieren haben immer ein grosses Schild auf dem Dach welches den Windwiederstand maximiert. Nicht selten haben Fahrzeuge durchgerissene Stege, sie werden regelmaessig geschweisst. ungesprungene Frontscheiben sind eine raritaet. Lucero raet mit die Taxis mit dem "alto misti" Schild auf dem Dach zu benutzen. Eine Fahrt ins Zentrum darf 1 Sol kosten. Zuhause bei Lucero sind 17 pavitos (Putenkuecken) geschluepft. Leider hat die traumhaft schoene Landschaft auch eine unerwuenschte Eigenheit, die Erde bebt ab und zu, das letzte Erdbeben war im Jahr 2001. Lucero errinnert sich daran ihren kleinen Bruder getragen zu haben, das Haus hat Vater und grosser Sohn danach neu aufbauen muessen... Lucero sagt falls die Erde bebt soll ich sofort auf die Strasse fluechten. Dies aendert jedoch nichts an der froehlichen Stimmung die hier im Alltag herrscht. Am 19 Februar wanderten wir gemeinsam durch die Stadt, Carnevalsumzuege zogen durch die Strassen. Es ist ein brauch nassgespritzt zu werden, im harmlosen Fall geschieht das mit Wasser oder Schaum, einige Menschen verspritzen auch Oel. "CARNEVAL de REY MOMO" Die ganze Woche spielt ueberall Musik auf den Strassen. Im Museum rattert mein geliebter Fotoapparat, es klingt nach "Getriebeschaden"(nach 117000 teilweise sandigen Bildern) war dies zu erwarten... Auf dem unglaublich interessanten Mercado kann ich nun kein einziges Bild machen. An Obst + Gemuesestaenden irgentwo zwischen der bunten Verkaufsware versteckt sich oft 2Meter ueber dem Erdboden die Verkaeuferin, nicht selten ein junges Maedchen. An anderen Staenden hacken mitten im Menschengewuehl Frauen Fleisch in Verkaufsgerechte Stuecke, die Vielfalt beinhaltet nahezu alles Essbare. Auch Cocablaetter werden in grossen blauen Muellsaecken angeboten... ne 20x15cm Tuete kostet 2 Sol. Wir wandern durch die beeindruckenden Gaenge vorbei an Fischverkaufsstaenden und Menschen die "frischgeschluepfte" Voegel, Hunde oder Katzen verkaufen(Katze 3Sol, in einer anderen Stadt ist es ueblich auch Katzen zu verspeissen Chincha oderso) in die umzingelnden Gebaeude der Riesenhalle, der Ausblick auf das Markttreiben von oben ist fuer mich voellig ungewohnt in dieser Groessenordnung. Der Tiermarkt befindet sich dort oben in zwei Stockwerken verteilt. Huhn, Pute, Kaninchen, Vogel oder Taube zum essen, jegliches Gefluegel kann erworben werden. Die Kaefige sind einfach aus Holz, Drahtgeflecht und Strick zusammengebunden... sichtlich im Rausch befindende Verkaeuferinnen nuggeln an ihrer zugebundenen Trinkentuete. dazwischen verspeisst ein Kleinkind die Mittagsmahlzeit. Taubeneier gibts auf den Strassen im Zentrum. Ich beobachtete einen Autolackierer, sein Arbeitsgeraet ist eine Spritzpistole weiter nichts. Schutzkleidung oder Atemmaske kennt er vielleicht ueberhaupt nicht, naja sein Arbeitsplatz -der rechte Fahrstreifen ist gut belueftet. Das Geschaeft mit Autoreparatur floriert. In saemtlichen Strassen werden Autos huebsch gemacht oder repariert. Auch der ganz normale Oelwechsel wird auf belebten Strassen vor belegten Werkstatt durchgefuehrt, es ist eben alles etwas einfacher hier. Lucero winkt einen fuer mich ersichtlich vollbesetzten Altomisti Taxi, es haelt und wir steigen zu... klar passen 2 Mann auf dem Beifahrersitz:-) Als ich abends zurueck kutschiert werde wird selbstverstaendlich auch wieder ein zweiter Beifahrer neben mich eingeladen. der Spass kostet 80centavos. Die Alto Misti fahren den ganzen Tag die Alto Misti Strasse (Vulkanstrasse zum Misti) auf und ab. Hab mir Flussnah neben einem Keramik Baubedarfsgeschaeft "casa de construccion" einen Miniatur Schraubendrehersatz gekauft(20Sol/ 5,55€) um endlich den Fotoapparat zu oeffnen, ich bin sehr erfreut ueber die reperaturfreundliche Bauweise. Das beschaedigte Zahnrad kann umgedreht eingebaut werden sodass er wieder fast wie neu funktioniert, bei dieser Gelegenheit sind gleich alle Linsen mit gesaeubert:-) Ich wandere mittlerweile stets ohne GPS da die Stadt ueberschaubar und die Wegfindung durch das Flusstal, Berge sowie markante Bauwerke kein Problem darstellt. Man merkt das die Stadt vom Tourismus lebt, Souvenirlaeden gibts reichlich. So manche Strasse ist mit Hospedajes und hostales nebeneinander zugepflastert, Schilder werben 15 Sol am Tag sogar mit warmer Dusche. Hab ein Bild an einer solchen Strasse gemacht. Ich schaetze die Kriminalitaet hier zwar sehr niedrig ein jedoch an solchen Touristenanhaeufungen wuerde ich mich nach Sonnenuntergang nicht vor die Tuer trauen. Aufgrund des geringen verdienstes und vieler mit teuren Geraet protzenden Touristen kann ich mir gut vorstellen das ein Ueberfall selbst fuer wenig Beute sehr verlockend ist. (In der Zeitung wird gerade ein Paar fuer die Bewirtung von Rindern gesucht, verdienst: 950Sol monatlich das sind 260€ zu zweit) das reicht hier sogar fuer ein verhaeltnismaessig luxurioeses leben. Bei Autodieben ist der massenhaft verbreitete Kleinwagen Daewoo Tico sehr beliebt, Perci sagt dieser Fahrzeugtyp wird sehr schnell in Einzelteile verkauft, deshalb bepinseln viele Autobesitzer saemtliche Teile mit der Autonummer. Der Lohn von Mechanikern reicht nicht immer um die Familie ausreichend zu ernaehren.Mir sindbislang keine Angsteinfloessenden Menschen begegnet, in deutschen Staedten sind solche gestalten oefters anzutreffen. Ich betone allerdings das Arequipa eine relativ kleine Stadt ist, 500meter rundum den Plaza de Armas und ein paar Maerkte ist nicht viel los. Also keine Angst;-) Ich erzaehlte Papa Perci wieviel Geld man in Deutschland fuer die Fahrerlaubnis bezahlen muss. Hier in Peru zahlt man nu ca.80Dollar, die LKW Lizenz kostet 200-300 Dollar. Carsten koennte die Fahrschule fragen wieviel eine anerkennung der peruanischen LKW Fahrerlaubnis kostet. Auslaender duerfen eigentlich auch in fremden Laendern fahren... Das Land ist aeusserst Umweltbewusst, so koennte man denken, denn wenn man in die Muelltueten schaut sind keine dicken Plastikverpackungen zu finden. Lebensmittel werden in der gewuenschten Menge meist in einfache duenne Plastiktueten abgefuellt... der Supermarkt im Zentrum wird grossteils von Touristen besucht. Es landet ansonsten auch nur voellig unbrauchbares im Muell. Armut traegt so gesehen zum Umweltschutz bei. Die Muellautos haben immer einen Lautsprecher aus den eine Melodie ertoent (dieselbe wie der kleine Teddi mit den roten Herz auf dem Bauch) so wissen die Menschendass sie ihre Muelltueten abgeben koennen. In Peru werden haeufig Krankheiten mit Pflanzen behandelt. Vater und Mutter von Lucero erklaeren mir eine ganze Menge ueber Pflanzenheilkunde, Perci sagt so habe sein Bruder mit einen aufgeschnittenen Leguan und viel Calciumhaltiger Nahrung in nur 4 Wochen seinen gebrochenen Arm verheilt. Eine Krankenversicherung haben nur fest angestellte. Das Krankenhaus kostet nicht viel jedoch fuer viele auf der Strasse arbeitenden unbezahlbar. In der Sierra wird haeufig gratis ein Platz fuer verstorbene gesucht. Papa Perci erzaehlt stolz das die Menschen im Dschungel oft ueber 100 Jahre alt werden obwohl dort kein Mediziner lebt. Die Berufsgruppe Krankenschwester ist hier kaum vorhanden, natuerlich gibt es einige kleine Entbindungsstationen teilweise mit offenen Tueren zur Strasse. Viele Haushalte verfuegen ueber genuegend Kraeuter im Garten, der Glaube an die Heilkraft spielt sicherlich eine entscheidende Rolle. Pflanzenmediziner aus der ganzen Welt bilden sich in Peru weiter. Die Vielfaeltige Natur in verschiedenen Klimazonen, hohe Gebirke, flache Flusslandschaft, Wueste, Steppe, Kueste und Dschungel bereitet der vegitation kaum Grenzen. Auf den Maerkten kann man jegliche Kraeuter kaufen. Vom Zentrum entfernt, fern der Touristen betragen die Preise von Toepferware sowie saemtlichen anderen gebrauchsgegenstaenden oft nur ein fuenftel... es ist schwer vorstellbar das fuer ein paar eurocent filigrane und bemalte tonfiguren verkauft werden koennen... die oft aelteren Verkaeuferinnen sind nicht vom reichtum umgeben, sie freuen sich ueber meinen einkauf von umgerechnet 2,50 euro... Peru war frueher kein armes Land. Die Incas besassen grossen Reichtum. Um 1500 kamen Spanier mit Schiffen, Bewohner wurden als Sklaven zum errichten von Kirchen benutzt, der christliche Glaube wurde verbreitet und die Sprachen Quechua und Aymara verdraengt. Koenigreichen entstanden, spae4ter ermordete ein argentienischer Held restlos saemtliche Koenige. Seitdem ist Peru ein freies Land. Vater und Mutter erzaehlen mir sehr gern Landesgeschichte, in der Schule wird Geschichte als wichtiges Thema behandelt. An Percis Geburtstag werden 2 Puten geschlachtet, das Blut laesst man traditionell in die Erde zu MAMA PACHA fliessen. Familiaeren Besuch kommt ueber den ganzen Tag verteilt zum essen. An diesen Faschingssonntag spielen viele Kinder mit Wassereimern auf der Strasse. Auch Lucero, ihr kleiner Bruder und Ich bespritzen uns patschnass, der pralle Sonnenschein trocknet uns schnell wieder. Die Sonne hat meinen (etwas gewachsenen) Bauch und die Schultern rot werden lassen. Lucero schneidet Blaetter einer Pflanze aus den Garten auf und weicht sie in Wasser ein um mich zu behandeln... die Wolken sind nun restlos alle verzogen, tags prallt die Sonne auf die Erde nachts ist schoener Sternenhimmel zu sehen, es kuehlt sehr stark ab... Vater erzaehlt dass in Juninaechten sogar die Wassereimer eine Frostschicht bekommen.
bis baldrian
viele Gruesse an Alle. Christian
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